Ratgeber:
Mit Diversifikation zum optimalen Portfolio

Eine breite Streuung des Portfolios gilt als ein wesentlicher Grundsatz, um langfristig erfolgreich Geld anzulegen. In der Fachsprache wird dies “Diversifikation” genannt. Der nachfolgende Beitrag erläutert die Bedeutung des Begriffs, was sich genau dahinter verbirgt, welche Arten der Diversifikation es gibt und wie Anleger eine Diversifikationsstrategie auf einfache Art und Weise umsetzen können.

Definition: Der Grundsatz der Diversifikation

„Nicht alle Eier in einen Korb legen“ – so lautet eine der bekanntesten Börsenweisheiten. Sie besagt, dass Anlegerinnen und Anleger ihr Vermögen auf verschiedene Vermögenswerte aufteilen oder streuen sollen. Alternativ wird bei der Diversifikation auch von einer “breiten Streuung” oder der “Diversifizierung” des Portfolios gesprochen. Eine mögliche Definition von Diversifikation liefert zum Beispiel das Börsenlexikon der FAZ:

[...] Unter Diversifikation versteht man die Verteilung von Risiken auf mehrere Risikoträger mit einer möglichst geringen Korrelation. In einem Portfolio wird im Zuge dessen das Vermögen auf unterschiedliche Investments verteilt.

Dieser Definition folgend hat Diversifikation neben der Aufteilung auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, unterschiedliche Arten von festverzinslichen Wertpapieren, Edelmetallen und Rohstoffen sowie Bargeld, Währungen, Kryptowährungen oder Immobilien noch eine weitere Dimension: nämlich die Streuung innerhalb einer Anlageklasse. So sollten Anleger nicht nur auf eine Aktie setzen, sondern auf verschiedene Titel aus unterschiedlichen Branchen, Ländern und Regionen.

Das Gegenteil von Diversifikation ist demnach die Konzentration. In diesem Fall besteht das Portfolio aus nur einem oder sehr wenigen Titeln aus nur einer Anlageklasse. Daraus können sich jedoch sogenannte “Klumpenrisiken” ergeben. Darunter ist die Häufung von Ausfall- oder Verlustrisiken durch die übermäßig starke Gewichtung von nur einer Anlageklasse, einer Branche, einem Land oder einem einzelnen Titel zu verstehen.

Ziele der Diversifikation

Reduzierungen von Risiken

Jeder, der Geld am Kapitalmarkt anlegt, geht stets das Risiko ein, dass der Wert seiner Investitionen sinkt. Deshalb sind Investoren bestrebt, Wege zu finden, um die Wahrscheinlichkeit von Wertverlusten zu reduzieren. Eine Möglichkeit, um das zu erreichen, besteht darin, die Geldanlage über verschiedene Vermögensklassen und Wertpapiere zu streuen. Die Gründe, warum es besser ist, eine solche Risikodiversifikation durchzuführen, liegt darin, dass sich nicht alle Anlageklassen und nicht alle Wertpapiere exakt gleich entwickeln.

Ein Beispiel: Der deutsche Aktienindex Dax kommt zwischen Anfang 2023 und Mitte Juli 2023 auf ein Plus von rund 13 Prozent, während der REX, der die Entwicklung deutscher Staatsanleihen misst, etwa ein Prozent im Minus liegt und Gold in Euro gerechnet im gleichen Zeitraum knapp drei Prozent zulegte. Aber nicht nur die einzelnen Assetklassen entwickeln sich unterschiedlich, sondern auch verschiedene Aktienmärkte weisen nicht die gleiche Entwicklung auf. So stagnierte der Schweizer Aktienmarkt gemessen am SMI im oben genannten Zeitraum, während der US-Leitindex S&P 500 in Dollar gerechnet rund 16 Prozent kletterte.

In der Fachsprache sagt man dazu auch, dass die einzelnen Vermögensklassen, Märkte und Einzeltitel nicht vollständig miteinander korrelieren, also keinen exakten Gleichlauf aufweisen. Wer diversifiziert, ist folglich nicht von der Entwicklung eines einzelnen Wertpapiers oder einer einzelnen Anlageklasse abhängig, sondern kann Verluste in einem Anlagebereich durch Gewinne in anderen Bereichen langfristig ausgleichen. Deshalb kann eine breite Streuung helfen, Risiken im Portfolio zu reduzieren. Oder anders ausgedrückt: Das Rendite-Risiko-Verhältnis des Portfolios lässt sich durch eine gute Diversifikation verbessern.

Der Home Bias und seine Gefahren

Überall auf der Welt ist der sogenannte “Home Bias” festzustellen. Er besagt, dass Anleger dazu neigen, verstärkt am heimischen Aktienmarkt zu investieren, da die Menschen glauben, die Unternehmen aus dem eigenen Land besser zu kennen und diesen eher vertrauen zu können. Nachweislich aber erhöht eine solche Vorgehensweise die Risiken im Portfolio.

So weisen viele nationale Aktienmärkte ein Klumpenrisiko in bestimmten Branchen auf. Am deutschen Aktienmarkt zum Beispiel besteht ein Übergewicht in der Automobilbranche, in europäischen Aktienindizes ist der Finanzsektor sehr stark vertreten, während der Technologiebereich im Vergleich zu den USA deutlich untergewichtet ist.

Dazu kommt, dass Anlegern durch eine enge regionale Ausrichtung des Portfolios – wie bereits dargestellt – Renditechancen in anderen Märkten entgehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Home Bias zu überwinden und global zu diversifizieren.

Nutzung zusätzlicher Ertragschancen

Ein weiteres Ziel der Diversifikation kann es zudem sein, die langfristigen Renditechancen eines Portfolios zu verbessern. Dies lässt sich am Aktienmarkt gut zeigen. Wer in den vergangenen zehn Jahren nur in Europa investiert hat, hat gemessen am Aktienindex MSCI Europa ein jährliches Plus von 6,32 Prozent erzielt. Wer aber global gestreut auf den MSCI World setzte, kam im gleichen Zeitraum auf einen jährlichen Wertzuwachs von über zehn Prozent. Wer sich also in einem sehr engen Anlageuniversum bewegt, der lässt sich langfristig Renditechancen entgehen.

Die verschiedenen Arten der Diversifikation

Die naive Diversifikation

Eine erste Form der Streuung im Portfolio ist die sogenannte “naive Diversifikation”. Dabei achtet ein Anleger lediglich darauf, sein Portfolio über möglichst viele Anlagen breit zu streuen, ohne die Korrelation zwischen den einzelnen Anlagen zu berücksichtigen. So könnte ein Anleger beispielsweise breit gestreut in sehr viele Technologieaktien investieren. Da diese jedoch in der Regel einen hohen Gleichlauf aufweisen, ist fraglich, wie hoch der Diversifikationseffekt daraus ist und ob sich dadurch das Rendite-Risiko-Verhältnis des Portfolios tatsächlich verbessern lässt.

Die Portfoliostreuung nach Markowitz

In der 1950er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelte der US-amerikanische Ökonom und Nobelpreisträger Harry M. Markowitz seine “Moderne Portfoliotheorie”. Er wies rechnerisch nach, dass eine breite Streuung im Portfolio das Risiko unter bestimmten Voraussetzungen reduzieren kann, ohne dass Anleger dafür Rendite-Einbussen in Kauf nehmen müssen – bzw. dass sich bei gleich bleibendem Risiko die Rendite steigern lässt.

Der entscheidende Ausgangspunkt ist dabei – im Unterschied zur naiven Diversifikation – die erwähnte Korrelation zwischen den Anlageklassen oder den einzelnen Titeln, die ins Portfolio aufgenommen werden. Diese Korrelation wird mit Hilfe eines Korrelationskoeffizienten gemessen, der zwischen eins und minus eins liegt. Der Wert eins deutet auf einen vollständigen positiven linearen Gleichlauf zwischen zwei Anlagen hin, bei einem Wert von minus eins laufen zwei Anlagen genau entgegengesetzt. Bei einem Korrelationskoeffizienten von null entwickeln sich diese unabhängig voneinander.

Die Korrelationsmatrix

Um einen Überblick über die Korrelation zwischen verschiedenen Anlageklassen im Zeitablauf zueinander zu bekommen, gibt es die sogenannte “Korrelationsmatrix”. Die Berechnung der Korrelation zwischen zwei Variablen erfolgt dabei auf Grundlage einer mathematischen Formel. Anleger müssen diese aber nicht selbst berechnen, da es im Internet zahlreiche Korrelationsmatrizen gibt. Ein Beispiel.

Aus dieser Übersicht, die auf Daten von J.P. Morgan Asset Management beruht, wird ersichtlich, dass zum Beispiel der US-Aktienindex S&P 500 und der MSCI Europa mit einem Wert von 0,77 einen recht hohen Gleichlauf aufweisen. Das heisst konkret: Steigt der S&P 500 um ein Prozent, dann klettert der MSCI Europa um 0,77 Prozent. Dagegen weisen der MSCI Europa und globale Anleihen eine negative Korrelation von -0,29 auf. Damit bietet ein Investment in globale Anleihen einen Diversifikationseffekt gegenüber europäischen Aktien. Denn fällt der MSCI Europa, dann legen globale Anleihen tendenziell im Wert zu – und umgekehrt.

Dazu können Anleger auch zeitlich diversifizieren, indem sie ihre Anlagen zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchführen. Eine einfache Methode ist die Einrichtung eines Sparplans, bei dem der Investor in regelmässigen Abständen, zum Beispiel einmal im Monat, in einen Exchange Traded Fund (ETF) oder einen Investmentfonds den immer gleichen Betrag investiert. Bei einer solchen zeitlichen Streuung kaufen Anleger bei sinkenden Kursen die jeweiligen Fondsanteile günstiger ein und senken so ihren durchschnittlichen Einstiegskurs.

Tipp: Beim Besparen der dritten Säule mit Wertpapieren, wie es relevate ermöglicht, lässt sich dieser Effekt ganz einfach dadurch erzielen, indem man den jährlichen Maximalbetrag für die Einzahlungen in die Säule 3a durch 12 Monate teilt und dann einen entsprechenden Dauerauftrag einrichtet.

Wie lässt sich ein Portfolio mit den verschiedenen Anlageklassen diversifizieren?

Tatsächlich bietet der Kapitalmarkt eine Vielzahl an Möglichkeiten, um ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen. Das heisst, man kann heute auf sehr einfache Art und Weise in die verschiedenen Anlageklassen breit gestreut investieren. Im Folgenden sollen einige der wichtigsten Anlageklassen und deren Diversifikationseffekt vorgestellt werden.

Diversifikation mit Aktien

In der Vergangenheit gab es kaum eine renditeträchtigere Anlageklasse als Aktien, weshalb sie sich für den langfristigen Vermögensaufbau, zum Beispiel im Rahmen eines Buy-and-hold-Ansatzes, auch besonders gut eignen.

Wichtig ist dabei aber, dass Anleger breit gestreut die Chancen des globalen Aktienmarktes nutzen, also ihr Aktienportfolio nach Branchen, Ländern und Regionen breit diversifizieren. Dafür bieten sich breit diversifizierte globale Aktienindizes wie der MSCI World oder der FTSE All World an. Der MSCI World zum Beispiel enthält rund 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern, der FTSE All World sogar rund 4.100 Titel aus den Industrie- und Schwellenländern.

Die Kritik von Warren Buffett oder wie viele Aktien für eine ausreichende Streuung sorgen

Warren Buffett, einer der erfolgreichsten und bekanntesten Investoren unserer Zeit, ist zwar kein grundsätzlicher Gegner der Diversifikation, rät aber zugleich von einer zu extremen Diversifikation ab. Ein Zitat von ihm besagt sinngemäss: „Eine breite Diversifikation ist nur dann nötig, wenn ein Investor nicht weiß, was er tut.“

Er selbst gilt als Value-Investor, der Unternehmen sehr genau fundamental analysiert und auf diese Weise in der Lage ist, unternehmensspezifische Risiken zu reduzieren. Das heisst, er baut ein vergleichsweise konzentriertes Portfolio aus wenigen Einzeltiteln auf, die er sehr genau auf Herz und Nieren prüft und laufend beobachtet.

Wer so vorgehen möchte, für den stellt sich die Frage, wie viele Aktien für eine ausreichende Streuung notwendig sind. Auch dazu äußerte sich Buffett: „Konzentrieren Sie Ihre Investments, denn wenn Sie über einen Harem mit 40 Frauen verfügen, lernen Sie auch keine richtig kennen.“

Mit anderen Worten: Wer zu viele Einzeltitel im Portfolio hat, kann leicht den Überblick verlieren. Für Warren Buffett scheinen eine Anzahl von 40 oder auch weniger Aktien in einem Portfolio für eine gute Streuung also ausreichend zu sein.

Privatanlegern, die weder die Zeit, noch das Wissen, noch die Tools haben, um den Markt und einzelne Unternehmen fundamental zu durchleuchten, ist von dieser Methodik indes abzuraten. Sie fahren nach einhelliger Expertenmeinung deutlich besser mit breit gestreuten und günstigen ETFs, die ganze Märkte, Regionen oder Sektoren abbilden.

Diversifikation mit Anleihen

Da Aktien kurzfristig starken Kursschwankungen unterliegen können, bietet sich die Beimischung von festverzinslichen Wertpapieren, auch “Obligationen” oder “Anleihen” genannt, an. Allerdings korrelieren die verschiedenen Anleihearten unterschiedlich stark mit den Aktienmärkten. So hat der Korrelationskoeffizient zwischen Hochzinsanleihen und dem MSCI Europa mit 0,71 einen vergleichsweise hohen Wert. Das heisst, beide entwickeln sich in den verschiedenen Marktphasen ähnlich. Dagegen eignen sich sichere Staatsanleihen, da diese im historischen Durchschnitt geringere Wertschwankungen aufweisen, im Allgemeinen recht gut zur Diversifikation eines Aktienportfolios.

Tipp: Die deutsche Zeitschrift “Finanztest” hat das mittlerweile in Fachkreise durchweg bekannte “Pantoffel-Portfolio” entwickelt, das genau auf diese beiden Anlageklassen setzt und Privatanlegern eine möglichst einfache, aber diversifizierte Geldanlage ermöglichen soll.

Diversifikation mit Immobilien

Ein sehr gutes Mittel zur Diversifikation sind Immobilien, und zwar sowohl selbst genutzte als auch vermietete Objekte. Gegenüber dem MSCI Europa weisen sie laut der oben genannten Korrelationstabelle von J.P. Morgan Asset Management einen Korrelationskoeffizienten von 0,18 auf. Ihre Entwicklung korreliert also kaum mit dem europäischen Aktienmarkt. Und auch gegenüber anderen Aktienmärkten und den verschiedenen Anleihekategorien bieten sie einen guten Diversifikationseffekt, können also für ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis im Portfolio sorgen.

Diversifikation mit Rohstoffen und Gold

Ähnliches wie für Immobilien gilt auch für Rohstoffe und Gold. Zwar ist zu bedenken, dass weder direkte Rohstoff- noch Edelmetallinvestments einen laufenden Ertrag abwerfen, dafür weisen sie gegenüber den verschiedenen Aktienmärkten Korrelationskoeffizienten von unter 0,5 auf, gegenüber Anleihen ist die Korrelation null oder negativ.

Immer wieder ist auch zu beobachten, dass in besonders schwierigen Marktphasen Gold als sicherer Hafen gesucht wird. Als zum Beispiel im März 2023 mehrere Regionalbanken in den USA in Turbulenzen gerieten und zum Teil schliessen mussten, brachen die Aktienmärkte stark ein, während Gold an Wert gewann. Gerade in Krisenzeiten kann Gold deshalb ein guter Diversifikator sein.

Hinweis: In den relevate Strategien “modest”, “dynamic”, “ambitious” und “maximum” sind 2 bis 4 Prozent “alternative Anlagen” enthalten – und hinter diesem Begriff verbirgt sich ein Index-Fonds, der die Wertentwicklung von Gold widerspiegelt.

Diversifikation mit Barmitteln und Währungen

Ebenfalls zur Diversifikation eines Portfolios können Barmittel beitragen, da diese keinen Kursschwankungen unterliegen und damit keine Korrelation zu Aktien, Anleihen oder anderen Anlageklassen aufweisen. Sie bleiben auch von Krisen am Kapitalmarkt oder Rezessionen unberührt.

Ein weiteres Diversifikationselement können Investments in andere Währungen als der Heimatwährung sein. Ein Grund dafür: Da Devisen immer paarweise gehandelt werden, können nie alle Währungen gleichzeitig fallen. Zwar bringt dies Wechselkursrisiken mit sich, dafür kann ein nach Währungen gestreutes Portfolio vor einer starken Abwertung der Heimatwährung schützen.

Diversifikation mit Kryptowährungen

Eine weitere Quelle der Diversifikation in einem Portfolio können Kryptowährungen sein. Zwar sind die meisten virtuellen Währungen noch sehr jung, weshalb langfristig historische Daten fehlen, erste Untersuchungen zeigen aber, dass die Korrelation zwischen dem Bitcoin und dem S&P 500 bis April vergangenen Jahres bei nur 0,15 lag. Seitdem ist diese Kennziffer zwar auf 0,5 gestiegen, dennoch können somit auch Kryptowährungen helfen, ein Portfolio besser zu diversifizieren und damit das Rendite-Risiko-Profil zu verbessern.

Einfache Diversifikation mit ETFs

Wie sich eine breite Streuung mit ETFs umsetzen lässt

Eine der einfachsten Wege, um eine breite Diversifikation im Portfolio zu erreichen, ist eine Investition in ETFs. Diese Produkte bieten aus Sicht eines Anlegers verschiedene Vorteile: Sie weisen, da sie lediglich einen Index passiv nachbilden, geringere Gebühren auf, sind börsentäglich handelbar und gelten in der Regel als sehr transparent. Dafür ist die potenzielle Wertsteigerung begrenzt: Sie entspricht der Wertentwicklung des zugrundeliegenden Index abzüglich der Kosten.

Ein weiterer Vorteil mit Blick auf die Diversifikation eines Portfolios besteht darin, dass sich damit auf sehr einfachem Wege eine breite Streuung umsetzen lässt. So gibt es inzwischen nicht nur ETFs auf eine Vielzahl an Aktienindizes, darunter der MSCI World oder der FTSE All World, auch am Anleihemarkt bieten ETFs inzwischen Investmentmöglichkeiten. So können Anleger damit auf in Schweier Franken denominierte Anleihen unterschiedlicher Laufzeiten setzen, aber auch auf Bundesanleihen, US-Staatsanleihen oder verschiedene globale Anleihe-Indizes. Zudem können Anleger inzwischen alternativ zu physischen Goldinvestments auch über ETFs in das Edelmetall investieren – beispielsweise bei einigen der Strategien von relevate.

Beispielportfolio

Da die Risikoneigung sowie die Anlageziele und die Anlagedauer individuell je nach Investor verschieden sind, gibt es auch nicht das eine passende Portfolio für jeden Anleger. Ein Musterportfolio, das sich mit ETFs umsetzen lässt, könnte aber folgendermassen aussehen:

  • 60 Prozent Aktien breit diversifiziert zum Beispiel über einen ETF auf den FTSE All World oder den MSCI World
  • 20 Prozent Staatsanleihen über einen ETF auf den Schweizer Anleihemarkt
  • 10 Prozent Gold entweder physisch oder über einen ETF
  • 10 Prozent Barmittel

Mit diesem sehr einfach aufgebauten Musterportfolio sind Anleger nicht nur in vier verschiedenen Anlageklassen investiert, sondern sind auch im Aktienbereich selbst gut diversifiziert. Jeder einzelne dieser Bereiche lässt sich durch weitere Investments auch weiter diversifizieren, die Gewichtungen können schnell verändert werden und es können weitere Anlageklassen wie Kryptowährungen oder Rohstoffe hinzugefügt werden.

Fazit: There is a free lunch

An der Wall Street gibt es ein geflügeltes Wort: “There is no such thing as a free lunch”. Soll heissen: Jeder vermeintliche Investment-Vorteil muss mit gewissen Nachteilen erkauft werden. So sind beispielsweise Anleihen führender Industriestaaten eine sehr sichere Anlage, doch dieses geringe Risiko bezahlt man mit einer Rendite, die im Vergleich zu riskanteren Assets wie Aktien durchschnittlich geringer ausfällt. Man hat also Opportunitätskosten. Wer wiederum nach einer potenziell höheren Rendite strebt, muss dies mit einem höheren Risiko erkaufen. Und so ist es mit allen Investments.

Doch seit Harry Markowitz wissen wir, dass es eine Ausnahme gibt. Er hat gesagt: “Diversification is the only free lunch in investing.” Gerade Privatanleger sollten dieses kostenlose Mittagessen unbedingt mitnehmen und nicht in den Irrglauben verfallen, dass gerade sie es sind, die den goldenen Riecher haben, um daraufhin eben doch alle Eier in einen Korb zu legen. Das kann funktionieren und Traumrenditen mit sich bringen – es kann aber auch sehr schmerzhafte Verluste bedeuten, die in einem Leben nicht mehr aufzuholen sind.

Diversifiziert investieren mit relevate

Wer seine Gelder aus der dritten Säule bzw. sein Freizügigkeitsguthaben mit relevate investiert, ist automatisch diversifiziert aufgestellt. Unsere Strategien “modest”, “dynamic”, “ambitious” und “maximum” diversifizieren durch ein Investment in fünf verschiedene Anlageklassen (Cash, Obligationen, Aktien, Immobilien sowie alternative Anlagen).

Da in jede Anlageklasse via Index-Fonds investiert wird, in denen viele verschiedene Werte abgebildet werden, ist auch innerhalb der jeweiligen Klasse für eine optimale Diversifikation gesorgt. Die Strategien “safe” und “exited”, die zu 99 Prozent auf Obligationen resp. Aktien setzen, liefern somit ebenfalls ein hohes Mass an Diversifikation – wenn auch bewusst nicht so viel wie die anderen Strategien, schliesslich sind sie für besonders risikoaverse/-affine Anleger geschaffen worden.