Ratgeber:
Buy and Hold
Wer langfristig ein Vermögen für den Ruhestand aufbauen möchte, braucht zuallererst einen Plan, nach dem investiert wird. Dabei gilt die Buy-and-hold-Strategie als eine der besten. Erfahren Sie, wie Sie mit diesem Ansatz günstig und zeitsparend langfristig investieren können.
Erste Überlegungen
Wer Geld am Kapitalmarkt anlegt, braucht zunächst eine Anlagestrategie. Eine solche ist in der Regel nicht für jeden Anleger gleich, vielmehr ergibt sie sich aus dem persönlichen Anlagehorizont und Anlageziel sowie aus der individuellen Risikotoleranz des einzelnen Investors.
Das Anlageziel
Das Ziel, das jemand mit seiner Kapitalanlage verfolgt, kann sich von Anleger zu Anleger unterscheiden. So gibt es Investoren, die heute schon wissen, dass sie mit ihrem Geld in zwei oder drei Jahren eine größere Anschaffung – ein Auto, eine Ferienimmobilie oder eine neue Heizung für das eigene Haus – tätigen werden. Das dafür benötigte Geld ist komplett oder zumindest größtenteils vorhanden, muss aber für diesen kurzen Zeitraum irgendwo geparkt werden. Dabei ist wichtig, dass das Geld, wenn es benötigt wird, nicht plötzlich massiv an Wert verloren hat.
Ein anderes Anlageziel kann der reale langfristige Kapitalerhalt sein, also der Erhalt des Vermögens nach Abzug der Inflation. Die langfristige Rendite sollte in diesem Fall zumindest der durchschnittlichen Inflationsrate entsprechen.
Ein Ziel, das viele Anlegerinnen und Anleger verfolgen, ist der Vermögensaufbau für die Zeit nach dem Arbeitsleben, also für den Ruhestand. In diesem Fall geht es darum, mit der Geldanlage nicht nur einen Inflationsausgleich zu erzielen, sondern zusätzlich eine Rendite, um das vorhandene Geld zu mehren.
Zudem gibt es Kapitalmarktteilnehmer, bei denen die Erzielung schneller Gewinne durch kurzfristige Wetten auf einzelne Aktien oder andere Wertpapiere im Vordergrund steht.
Der Anlagehorizont
Mit den unterschiedlichen Zielen, die Investoren verfolgen, variiert auch die Anlagedauer. Wer sein Geld schon in wenigen Monaten oder nach ein oder zwei Jahren wieder benötigt, hat einen sehr kurzfristigen Anlagehorizont. Als mittelfristig kann eine Anlagedauer von drei bis sieben Jahren bezeichnet werden.
Wer dagegen sein Geld für zehn Jahre oder länger anlegt, hat einen langfristigen oder sehr langfristigen Anlagehorizont. Über 15 oder 20 Jahre hinaus legt vor allem derjenige Investor sein Geld an, der für das Alter vorsorgt. In diesem Fall kauft ein Anleger eine Aktie oder ein anderes Wertpapier, einen aktiv verwalteten Investmentfonds oder einen passiv anlegenden Exchange Traded Funds und hält dieses Investment dann für den gesamten geplanten Anlagezeitraum.
Die Bedeutung des Anlagehorizonts am Beispiel des Dax
Jedes Jahr veröffentlicht das Deutsche Aktieninstitut (DAI) das “Rendite-Dreieck”. Es zeigt auf, wie hoch die jährliche Durchschnittsrendite bei einem einmaligen Investment in den Dax in der Vergangenheit ausfiel.
Beispiel: Wer Ende 2002 in den Dax investiert und diese Anlage 20 Jahre bis Ende 2022 gehalten hat, der kam auf eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8,2 Prozent. Besonders interessant: Der längste Verlustzeitraum in der gesamten Historie des deutschen Leitindex waren 13 Jahre. Das galt für denjenigen, der im Jahr 2000 einstieg. Zwar war er kurzzeitig in 2007 leicht im Plus, rutschte danach aber wieder ins Minus. Erst ab 2013 war dieses Investment dann deutlich und nachhaltig positiv. Mit anderen Worten: Ab einem Anlagezeitraum von wenigstens 13 Jahren erzielten Anleger, die mit einem Einmal-Investment in der Vergangenheit in den Dax investierten, immer eine positive Rendite.
Beim Schweizer Leitindex SMI mussten Anleger ihr Investment mindestens zwölf Jahre halten, um sicher im plus zu sein. Beim globalen Aktienindex MSCI World betrug der längste Verlustzeitraum 15 Jahre.
Die Risikobereitschaft
Eng verknüpft mit den ersten beiden Punkten ist die Risikobereitschaft. Wer einen kurzen Anlagezeitraum hat oder sein Geld nur vorübergehend parken möchte, weil er es bald wieder benötigt, sollte das Risiko starker Wertschwankungen bei seinen Investitionen möglichst gering halten. Wer dagegen langfristig investiert, kann größere Risiken eingehen und somit renditeträchtigere wie Aktien wählen.
Allerdings gibt es auch Anleger, die – unabhängig von der Anlagedauer – mit vorübergehenden Verlusten nicht gut umgehen können. Auch sie sollten ihre Geldanlagen so gestalten, dass die Kurs- und Wertschwankungen möglichst gering ausfallen. In diesen Fällen sind schwankungsstarke Anlageklassen wie Aktien entweder zu meiden oder nur in sehr geringem Maße dem Portfolio beizumischen.
Die Buy-and-hold-Strategie
Auf Grundlage dieser Überlegungen ergeben sich erste Hinweise auf die zu verfolgende Anlagestrategie. So kann gerade für Anlegerinnen und Anleger, die einen sehr langfristigen Anlagehorizont verfolgen, die Buy-and-hold-Strategie – Deutsch: “kaufen und (be)halten” – sinnvoll sein.
Was bedeutet Buy and hold?
Deren Grundgedanke ist es, ein Wertpapier oder einen Fonds zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen und dann während der gesamten geplanten Anlagedauer zu halten. Es wird dabei davon ausgegangen, dass das Investment im Laufe der Zeit aufgrund des Wachstumspotenzials des zugrundeliegenden Marktes an Wert gewinnt. Deshalb ist es Teil der Anlagestrategie, das Investment auch unabhängig von möglichen Marktschwankungen oder zwischenzeitlichen Kursverlusten während der Anlagedauer zu halten.
Aber wie lange genau soll man Aktien oder andere Assets bei dieser Methode halten? Das lässt sich nicht ganz genau sagen, aber ein langer Anlagehorizont von wenigstens 10 bis 15 Jahren, besser aber noch länger, ist geboten. Buy and hold eignet sich folglich für jene Anleger ganz besonders, die langfristig ein Vermögen aufbauen wollen. Diese Strategie steht damit im Gegensatz zum schnellen Kaufen und Verkaufen von Aktien oder anderen Finanzprodukten.
Bekannte Vertreter der Buy-and-Hold-Strategie
Zahlreiche bekannte und erfolgreiche Investoren gelten als Verfechter der Buy-and-hold-Strategie. Dazu zählt beispielsweise Warren Buffett, einer der erfolgreichsten und bekanntesten Investoren unserer Zeit. Er sagte: „Our favorite holding period is forever“, was so viel bedeutet, dass er seine Investments am liebsten für immer hält.
Zwei weitere bekannte Vertreter sind die beiden US-Ökonomen Burton Gordon Malkiel und Jeremy Siegel. Malkiel verfasste 1973 das Buch „A Random Walk Down Wall Street“, Siegel folgte 1994 mit dem Buch „Aktien für die Ewigkeit“. Beide gelten als Standardwerke des Buy-and-hold-Ansatzes. Ein bekannter deutscher Vertreter ist der Investmentbanker und Autor Gerd Kommer, der 2009 die Buy-and-hold-Bibel publizierte.
Die Vor- und Nachteile
Buy and hold zählt zu den passiven Anlagestrategien, womit ein großer Vorteil darin besteht, dass man die anfallenden Gebühren der Geldanlage gering hält, schließlich verursacht jeder Kauf und jeder Verkauf eines Wertpapiers Kosten, die zu Lasten der Rendite gehen. Zugleich hält sich der Zeitaufwand für Anleger in Grenzen, da sie nicht laufend ihre Investments beobachten müssen. Zudem gilt diese Strategie als weniger risikoreich als viele andere Strategien und der Erfolg, der wissenschaftlich immer wieder nachgewiesen wurde, wird auch durch das Renditedreieck des DAI sowie die langfristige Entwicklung der Aktienmärkte in der Vergangenheit bestätigt.
So einfach Buy and hold im ersten Augenblick erscheint, es gibt auch Hürden bei der Durchführung. Vor allem braucht es sehr viel Disziplin. Schließlich kann ein Buy-and-hold-Portfolio in einer Rezession bzw. Krise, wie sie zuletzt durch die rasant gestiegene Inflation und den Krieg in der Ukraine ausgelöst wurden, stark an Wert verlieren. Für den langfristigen Erfolg der Strategie ist es dann wichtig, auch in solchen Phasen oder während eines Börsencrashes nicht zu verkaufen, sondern investiert zu bleiben. Und es kann auch Zeiten geben, in denen das Depot hinter dem Markt zurückbleibt. Auch hier ist es wichtig, die eingeschlagene Strategie nicht panikartig zu ändern, sondern die Nerven zu behalten.
Was bei der Umsetzung zu beachten ist
Bei der konkreten Umsetzung der Buy-and-hold-Strategie gilt es aber einiges zu berücksichtigen. Zum Beispiel ist eine breite Streuung über verschiedene Anlageklassen wie Aktien und Anleihen und eine Vielzahl an Einzeltiteln, in der Fachsprache Diversifikation genannt, empfehlenswert. Bei Aktien bedeutet eine breite Streuung, dass das Portfolio über viele Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen diversifiziert wird.
Wer diese Strategie mit Einzeltiteln umsetzt, muss aber nicht nur auf eine ausreichende Streuung achten, sondern auch bedenken, dass man sich vor der Investition wie auch während des Haltens der Wertpapiere mit den gewählten Buy-and-hold-Aktien sehr intensiv auseinandersetzen muss. Insofern können sich aktiv verwaltete Investmentfonds oder Exchange Traded Funds (ETFs), die einen Index wie den MSCI World, den US-Leitindex S&P 500 oder den Schweizer Leitindex SMI abbilden, für Anlegerinnen und Anleger, die den Aufwand möglichst gering halten wollen, im Rahmen einer Buy-and-hold-Strategie besser eignen.
Zudem ist bei einem Buy-and-hold-Ansatz ein regelmäßiges Rebalancing sinnvoll. Wer im Rahmen dieser Strategie auf verschiedene Anlageklassen und innerhalb der Anlageklassen auf unterschiedliche Regionen oder Branchen setzt, muss berücksichtigen, dass sich die Zusammensetzung seines Portfolios aufgrund der unterschiedlichen Kursentwicklung der einzelnen Vermögenswerte laufend verändert. Experten empfehlen deshalb wenigstens einmal im Jahr die Allokation im Portfolio zu überprüfen und bei Bedarf an die ursprüngliche Zusammensetzung und damit an die eigenen Anlageziele wieder anzupassen.
Ein Beispiel: Jemand beginnt mit einer Aufteilung zwischen Aktien und sicheren Staatsanleihen von 60 zu 40 Prozent. Nach einem Jahr aber machen Aktien, weil sie sich besser entwickelt haben, 70 Prozent am Portfolio aus, Anleihen nur noch 30 Prozent. Damit entspricht dann aber nicht mehr der ursprünglichen Risikotoleranz des Anlegers. Man muss folglich die Aktienquote so lange abbauen und dafür Anleihen nachkaufen, bis die ursprüngliche Aufteilung von 60 zu 40 Prozent wieder hergestellt ist.
Zudem gilt es auch hier die persönliche Risikotragfähigkeit zu berücksichtigen, da sich diese verändern kann. Nähert sich jemand beispielsweise dem Renteneintrittsalter, dann sollten die Risiken im Portfolio sukzessive zurückgefahren werden (mehr dazu unten).
Weitere Strategien
Wer nach Anlagestrategien im Internet sucht, findet neben dem Buy-and-hold-Ansatz eine ganze Fülle weiterer Möglichkeiten. Manche Ansätze können dabei als Ergänzung im Rahmen einer Buy-and-hold-Strategie zum Einsatz kommen, andere als Alternative. Was für wen passt, hängt von den eingangs erläuterten Prämisse des Anlageziels, des Anlagehorizonts und der persönlichen Risikotoleranz ab.
Einkommensorientierte Strategie
Diese Strategie zielt darauf ab, Investments zu tätigen, die einen laufenden Strom an Einnahmen generieren. Dividendentitel oder festverzinsliche Wertpapiere, die laufende Erträge abwerfen, gewährleisten das. Dies ist vor allem für Anleger interessant, die auf laufende Einnahmen angewiesen sind, also zum Beispiel Ruheständler, die diese zusätzlich zu ihrer Pensionszahlung benötigen. Diese Strategie kann als Buy and hold umgesetzt werden.
Pro- und antizyklische Strategie
Bei einer prozyklischen Strategie gehen Anleger mit dem Trend. Steigen die Kurse, dann kaufen sie, fallen die Kurse, wird verkauft. Bei einer antizyklischen Strategie ist es genau umgekehrt. Man kauft, wenn die Kurse unten sind und die Stimmung schlecht ist, und verkauft, wenn Euphorie an der Börse herrscht. Beide Strategien bringen einen höheren Portfolioumschlag, also höhere Handelsgebühren mit sich als ein Buy-and-hold-Ansatz. Außerdem muss der Investor laufend den Markt genau beobachten.
Growth- und Value-Ansätze
Bei einem Growth-Ansatz investiert man in sogenannte Wachstumsunternehmen, Firmen also, die ein hohes Wachstum aufweisen. Als typischer Growth-Bereich gilt der Technologiesektor. Value-Investoren hingegen setzen vor allem auf unterbewertete Titel, also auf Unternehmen, deren Fundamentaldaten besser sind, als der Markt sie durch den Kurs bewertet. Beide Strategien können auch im Rahmen von Buy and hold umgesetzt werden.
Aktiv vs. passiv
Bei einer passiven Anlagestrategie investiert man in einen Index, der einen Aktien- oder Anleihemarkt abbildet. Das heißt, der Anleger trifft keine aktive Einzeltitelauswahl, sondern kauf ETFs oder Index-Fonds. Dies steht im Gegensatz zum aktiven Handeln, bei dem ein Investor oder ein Fondsmanager versucht, durch die gezielte Auswahl von Einzeltiteln den Markt zu schlagen.
Day- und Swing-Trading
Ansätze dieser Art zählen zu den sehr kurzfristigen Handelsstrategien. Beim Day-Trading kauft und verkauft der Anleger seine Positionen innerhalb eines Tages. Dabei kommen unter anderem die sog. “technische Analyse” und die “Chartanalyse” zum Einsatz, wobei die Stichhaltigkeit dieser Methoden wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist. Eine spezielle Form ist das Swing Trading, das ebenfalls als sehr spekulativ gilt: Anleger versuchen dabei, durch die Ausnutzung von Kursschwankungen kurzfristig Gewinne zu erzielen.
Buy and hold mit verschiedenen Anlageklassen
Was ist eine Asset Allocation?
Die Asset Allocation oder Vermögensallokation ist die Aufteilung des Geldes auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Obligationen, Gold, Barmittel oder Immobilien, um nur einige der wichtigsten Vermögenswerte zu nennen. Die konkrete Aufteilung sieht für jeden – ausgehend vom individuellen Anlageziel sowie der persönlichen Anlagedauer und Risikotragfähigkeit – anders aus. So bieten Aktien zwar langfristig die höhere Rendite, dafür sind sie aber risikobehafteter, was sich in stärkeren Kursschwankungen, in der Fachsprache “Volatilität” genannt, niederschlägt. Dagegen gelten sichere Staatsanleihen als vergleichsweise wertstabil.
Aktien
Aktien sind Wertpapiere, die einen Anteil an einer Aktiengesellschaft verbriefen. Wer eine Aktie erwirbt, wird zum Miteigentümer des entsprechenden Unternehmens und profitiert von dessen wirtschaftlichem Erfolg, was sich in einem steigenden Aktienkurs oder einer Gewinnausschüttung in Form einer Dividende niederschlagen kann. Läuft es bei dem Unternehmen schlecht, dann kann der Kurs der Aktie sinken und der Anleger erleidet Verluste. Im schlimmsten Fall, wenn das entsprechende Unternehmen Konkurs geht, ist das investierte Kapital weg.
Die Langfrist-Rendite der wichtigsten Anlageklassen
In der Vergangenheit gab es langfristig kaum eine bessere Anlageklasse als die Aktie. Zwar können Aktienkurse kurzzeitig sehr stark schwanken, über einen langfristigen Anlagehorizont haben sich die großen Aktienindizes aber per Saldo stets nach oben entwickelt.
Laut dem Global Investment Returns Yearbook 2023 der Credit Suisse haben Aktien zwischen dem Jahr 1900 und 2022 gemessen am US-amerikanischen Aktienmarkt real, also nach Inflation, eine Rendite von 6,4 Prozent pro Jahr im Schnitt gebracht. Bei Anleihen waren es 1,7 Prozent pro Jahr, bei kurzfristigen US-Schatzwechseln 0,4 Prozent pro Jahr. Gold brachte es auf 0,76 Prozent im Schnitt jährlich und blieb damit ebenfalls deutlich hinter Aktien zurück.
Dies zeigt zwar, dass sich Aktien für einen langfristigen Anlagehorizont besonders gut eignen – allerdings gilt es immer zu bedenken, dass sich zukünftige Kurse nicht aus vergangenen ableiten lassen. Es gibt also keine Garantie dafür, dass sich Aktien auch weiterhin so verhalten wie bisher.
Festverzinsliche Wertpapiere
Anders als Aktien sind festverzinsliche Wertpapiere, auch “Obligationen”, “Anleihen” oder “Bonds” genannt, Fremdkapital. Dabei stellt der Anleger dem Emittenten, zum Beispiel einem Staat oder einem Unternehmen, Kapital zur Verfügung und bekommt dafür im Gegenzug eine laufende Zinseinnahme in Höhe des Zinskupons.
Immobilien
Ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil der Vermögensallokation können Immobilien sein. Im Rahmen einer Buy-and-hold-Strategie eignet sich zum Beispiel die eigengenutzte Immobilie als langfristige Beimischung. Vermietete Immobilien hingegen bieten eine regelmäßige Einnahme in Form von Mietzahlungen. Alternativen zum direkten Erwerb einer Immobilie sind offene oder geschlossene Immobilienfonds, Immobilienaktien oder Immobilienaktienfonds.
Gold
Eine wichtige Rolle kann auch Gold im Rahmen der Asset Allocation spielen. Das Edelmetall kann als kleine Beimischung im Portfolio – die meisten Experten empfehlen zwischen fünf und zehn Prozent – in besonders schwierigen Krisenzeiten oder einem heftigen Börsencrash die Verluste auf Portfolioebene begrenzen, da es dann häufig als sicherer Hafen gesucht wird.
Buy and hold mit ETFs
Wie sich in den bisherigen Darstellungen zeigt, eignen sich Aktien im Rahmen einer langfristigen Buy-and-hold-Anlagestrategie am besten. Der einfachste Weg, ein solches Aktieninvestment umzusetzen, sind Indexfonds oder ETFs. Sie gelten, da sie einen Index passiv abbilden, als sehr transparent und kostengünstig und wer einen globalen Aktienindex wählt, hat zudem eine breite Streuung über eine Vielzahl an Regionen und Branchen.
Bei der konkreten Umsetzung gibt es für Anleger, die langfristig für den Ruhestand ein Vermögen aufbauen wollen, zwei Wege: Sie können entweder einen größeren Betrag auf einmal in einen geeigneten ETF investieren oder per Sparplan vorgehen. Bei Letzterem investiert man zum Beispiel monatlich einen festen Betrag. Der Vorteil: Fallen die Kurse, dann kauft man die Anteile günstiger nach und der durchschnittliche Einstiegspreis sinkt. Damit können Krisen oder Börsencrashs womöglich auch leichter durchgestanden werden. Natürlich können Einmalzahlungen auch mit einem Sparplan kombiniert werden.
Wenn die Auszahlung näher rückt
Wie bereits erläutert, sollte sich der Anteil risikoreicher Investitionen mit dem Lebensalter verändern. Als Faustregel für die Aktienquote gilt 100 abzüglich dem Lebensalter. Wer also 20 Jahre alt ist, kann Aktien, die oft starken Schwankungen unterliegen können, mit rund 80 Prozent in seinem Portfolio gewichten. Allerdings kann in jungen Jahren und bei hoher Risikotoleranz der Aktienanteil auch bis zu 100 Prozent betragen.
Je näher aber der Eintritt ins Rentenalter rückt, desto weiter sollte die Aktienquote zurückgefahren werden. Sind es nur noch fünf oder zehn Jahre bis zum Ruhestand, dann besteht die Gefahr, dass ein plötzlicher Börsencrash erhebliche Teil des bereits erzielten Gewinns zunichtemacht. Der genannten Faustformel folgend würde das bedeuten, dass man mit 60 Jahren nur noch eine Aktienquote von rund 40 Prozent hat, mit 70 Jahren dann von 30 Prozent. Als Anlagealternative eignen sich dann sichere und schwankungsarme Investitionen wie ETFs auf sichere Staatsanleihen, also Anleihe-ETFs, oder das Halten von Barmitteln.
Buy and hold mit relevate
Gerade das Besparen der Säule 3a durch Investitionen in Wertpapiere – wie es relevate möglich macht – ist wie geschaffen für den sehr langfristigen Buy-and-hold-Ansatz, schliesslich ist der Anlagehorizont hier im Normalfall bis zur Rente. Alle Säule-3a-Anleger, die nicht gerade mit über 50 Jahren erst anfangen, haben also einen Investment-Zeitraum von 15 Jahren und mehr vor sich und können vor diesem Hintergrund durchaus (teilweise) auf riskantere Assets wie Aktien setzen, um auf eine entsprechend hohe Rendite zu erzielen.